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Hypoxischer Hirnschaden

Ein hypoxischer Hirnschaden ist eine Hirnschädigung, die durch einen massiven Sauerstoffmangel im Gehirn entsteht. Als Hypoxie bezeichnet man einen verminderten Sauerstoffgehalt im Blut. Nach schweren hypoxischen Hirnschäden urteilen die Gerichte die höchsten Schmerzensgelder aus, weil durch derartige Schäden die Persönlichkeit weitgehend zerstört wird. Die Opfer leiden ihr Leben lang an den erlittenen geistigen und körperlichen Schäden, sind ständig auf fremde Hilfe angewiesen. Ihre Lebensperspektiven sind aufgrund der körperlichen Behinderung und der schweren geistigen globalen Entwicklungsstörung häufig vollständig zerstört. Das Landgericht Gießen hat nach einem schweren hypoxischen Hirnschaden eines 17-jährigen mit apallischem Syndrom und spastischer Tetraparese nach einem Narkosefehler ein Schmerzensgeld in Höhe von 800.000 Euro ausgeurteilt (LG Gießen, Urteil vom 06.11.2019, AZ: 5 O 376/18). Nach Berufung durch das Krankenhaus haben sich die Parteien auf 650.000 Euro verglichen.


Das OLG Frankfurt hat für die weitestgehende Zerstörung der Persönlichkeit eines knapp zwei Jahre alten Kindes ein Schmerzensgeld von 500.000 Euro für angemessen gehalten (OLG Frankfurt, Urteil vom 05.04.2018, AZ: 2 U 65/17).